Zurück ins Licht - Interview mit Nicholas Müller/Jupiter Jones
Jupiter Jones sind wieder da! Im Januar 2021 verkündeten Sänger Nicholas Müller und Gitarrist Sascha Eigner ihre Reunion und veröffentlichten die neue Single „Überall waren Schatten“. Wir sprachen mit Nicholas über den Neuanfang und über Gesangsaufnahmen im heimischen Wohnzimmer, für die er modernstes Equipment von Antelope Audio verwendet.
Schon in der zweiten Jahreshälfte 2021 soll das neue Album von Jupiter Jones erscheinen. Erst vor wenigen Wochen haben Nicholas und Sascha die frohe Botschaft verkündet, dass sie wieder zusammen Musik machen – als Songwriter-Duo mit Live-Unterstützung. Heimlich haben sie aber schon im Frühling 2019 wieder angefangen, neue Songs zu schreiben. Inzwischen stecken die beiden mitten in den Aufnahmen für ein neues Album.
Weil es in diesen Zeiten kaum denkbar ist, sich wochen- oder monatelang in einem Studio einzuquartieren und weil anderweitige Verpflichtungen das Pendeln sehr erschweren würden, haben Jupiter Jones und Co. weitgehend auf Fern-Recording umgestellt. Während Sascha in Hamburg im Studio werkelt, beschäftigt sich Nicholas in seiner Wohnung in Münster mit den Gesangsparts – vom Texten bis zur endgültigen Aufnahme. Dabei vertraut er hauptsächlich auf Equipment der Firma Antelope Audio. Die Werkzeuge seiner Wahl sind ein Antelope Audio Edge Modeling-Mikrofon sowie seit kurzem auch das Antelope Audio Zen Go Audio-Interface. Wie er mit diesem Minimal-Setup professionelle Aufnahmen erstellt, hat er mir ausführlich geschildert.
SC: Nicholas, gratuliere zum Neuanfang mit Jupiter Jones!
Nicholas: Danke schön!
SC: Im Januar haben du und Sascha den erst verkündet. Das ist ja wirklich noch ganz frisch…
Nicholas: … ja, für euch! Tatsächlich haben wir schon Ostern 2019 beschlossen, dass wir weitermachen. Aber erst als wir mit dem Nachdenken fertig waren, haben wir Bescheid gesagt. (lacht) Damals haben Sascha und ich uns in Hamburg getroffen, um einfach mal wieder miteinander zu sprechen. Wir hatten die fünf Jahre davor überhaupt keinen Kontakt. Ganz zum Schluss hat Sascha mich gefragt, ob ich Lust hätte, wieder zusammen Musik zu machen. Ab da ging es los.
SC: Jupiter Jones hatten sich ja 2018, vier Jahre nach deinem Ausstieg, aufgelöst. Dein Projekt „von Brücken“ war im Frühjahr 2019 auch nicht mehr aktiv. Dann war es vermutlich der richtige Moment für euch beide, etwas Neues anzufangen, oder?
Nicholas: Ja, das stimmt. Wir waren beide zwar nicht arbeitslos. Stefan arbeitet als Produzent und ich hatte noch meine Tätigkeit als Dozent. Aber in musikalischer Hinsicht erfüllten wir uns damit einen großen Wunsch. Wäre das mit Sascha nicht passiert, hätte ich als nächstes ein Solo-Album aufgenommen. Dafür gab es sogar schon 17 fertige Songs.
SC: Oh, okay. Und lässt du das Solo-Material jetzt in die neue Musik von Jupiter Jones einfließen?
Nicholas: Ja, ein bisschen. Ich glaube, einen Song übernehmen wir. Ansonsten war es aber so schön und vertraut, miteinander Musik zu schreiben, dass die ganzen Songs, die wir jetzt auf das kommende Album bringen, wirklich neu entstanden sind.
SC: Dann habt ihr wohl nach eurem Gespräch ganz schnell wieder angefangen, zusammen zu spielen?
Nicholas: Wir haben uns dann kurz darauf auch mal mit der kompletten alten Besetzung getroffen und ein Wochenende zusammen geprobt. Das war schön und hat Spaß gemacht. Aber was Becks (Bass; d. Red.) und Hont (Drums) angeht, hat sich herausgestellt, dass die beiden in der Zwischenzeit familiär und beruflich andere Wege gegangen sind und sich Jupiter Jones nicht mehr als Hauptaufgabe vorstellen konnten. Wohingegen Sascha und ich die Band wieder als Vollzeitjob angehen wollten. Da wir ohnehin immer die Songs geschrieben haben, hielten wir es für das Beste, zu zweit weiterzumachen. Als wir wieder ans Werk gingen, lief es dann auch ziemlich flott.
SC: 2019 konnte das ja noch ganz normal ablaufen, aber für 2020 musstet ihr bestimmt neue Lösungen fürs Songwriting finden.
Nicholas: Es ging schon hie und da, dass wir auch physisch zusammen Musik machen konnten. Je nachdem, wie sich die Inzidenzen entwickelt haben, mal mehr, mal weniger. Im Studio haben wir immer gut aufgepasst, meistens war genug Platz. Aber tatsächlich ist gerade in den letzten Monaten, als wir vom Songs Schreiben in die Albumproduktion übergingen, viel mehr über Internet und Telefon gelaufen und wir haben ganz viel von zu Hause gemacht. Live-Songwriting oder Produzieren in Echtzeit über Video oder Audio-Dienste machen wir nicht, das ist nicht unser Ding. Stattdessen arbeiten wir parallel an Songs, wie wir es auch früher schon gemacht haben, weil wir damals alle sehr versprengt gewohnt haben. Aktuell heißt das, Sascha arbeitet an Musik und ich an Texten und Gesangsmelodien, die wir uns dann gegenseitig zuspielen. Stand jetzt werde ich wohl das ganze Album hier in meinem Wohnzimmer einsingen.
Das ganze Interview findet ihr in der Soundcheck 02/2021!
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