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Angus Young von AC/DC im exklusiven Gear-Talk

Mit PWR UP haben AC/DC 2020 bewiesen, dass man die Rock-Institution aus down under immer noch auf dem Riff-Zettel haben sollte – erst recht wenn man bedenkt, wie viele Gitarristen von Angus und sein Bruder Malcolm im Laufe der Jahrzehnte beeinflusst wurden. Was für ein Moment für uns, als sich Angus anlässlich unseres 25-Jahre-guitar-Jubiläums spontan bereit erklärte, über seine persönlichen Einflüsse und seinen Gitarren-Sound zu plaudern …


Foto: Josh Cheuse

Angus, als allererstes will ich mich bei dir bedanken, dass du uns und unsere Leser von guitar über all die Jahre hinweg mit deiner Musik glücklich gemacht hast. AC/DC-Songs sind seit nunmehr 25 Jahren bei uns allen ein wichtiger Teil des Gitarre-Lernens.

Angus Young: Herzlichen Glückwunsch zu eurem 25. Jubiläum, und danke. Ich hoffe, dass eure Leser auch mit mir trotzdem einigermaßen vernünftig haben lernen können.

Du bist für so viele Gitarristen weltweit über die letzten Jahrzehnte hinweg ein wichtiger Einfluss gewesen. Dabei hat man dich selbst viel zu selten danach gefragt, was dich denn als junger Gitarrist und vor allem Musikfan beeindruckt hat. Wie war das denn bei dir?

So richtig los ging das bei mir erst im Alter von ungefähr zwölf Jahren bis in meine Zeit als Teenager. Ich muss so um die dreizehn oder vierzehn Jahre alt gewesen sein, als Jimi Hendrix das erste Mal auf der Bildfläche erschien. Als ich kurz darauf das erste Mal „Purple Haze“ hörte, bin ich in heller Aufregung gewesen. Ich habe damals unbedingt wissen wollen, wie Jimi diesen Song gespielt hat – so beeindruckt war ich davon. Als die Yardbirds dann das erste Mal nach Australien gekommen sind, haben mein Bruder Malcolm und ich sie live sehen können. Zu der Zeit hatte Jeff Beck die Band gerade verlassen, und Jimmy Page war bei den Yardbirds an der Gitarre.

Was war das Besondere für dich bei der Musik der Yardbirds?

Es war der Sound dieser Band, der mich buchstäblich ansprang. Als kurz danach Hendrix kam, war das noch mal ein ganz anderes Level. Ich bin nie sonderlich gut im Notenlesen gewesen. Andere hörten zu jener Zeit einen Song, und konnten ihn direkt in Noten niederschreiben. Das war aber nie mein Ding. Ich hab Malcolm immer gesagt: ,Malcolm, schreib du die Noten auf, und dann zeigst du mir, wie man es spielt!’ Und so habe ich von Malcolm lernen können.

Gab es sonst noch weitere musikalische Einflüssen?

Ja, dadurch dass in meiner Familie auch meine Geschwister Musik machten, kam ich über sie zu Chuck Berry, etwas Blues und hier und da ein paar Folk-Einflüsse – auch etwas traditioneller Jazz durfte nicht fehlen. Meine Schwester spielte uns die unterschiedlichsten Platten als Kinder vor, weil sie wusste, dass wir sehr musikinteressiert waren. Dabei interessierte mich nicht nur die Gitarre als Instrument allein. Wenn ich zum Beispiel mal eine alte Nummer von Louis Armstrong mit einem schönen Trompeten-Solo hörte, versuchte ich es anschließend auf der Gitarre nachzuspielen.    

Wann hat dich das erste Mal ein Marshall-Verstärker als junger Gitarrist beeindruckt?

Malcolm war als erster von uns beiden vom Marshall-Sound beeindruckt. Von dem ersten Geld, das er mit seinen Jobs zusammen kratzen konnte, hat er sich direkt einen gekauft. Es war auch Malcolm, der für mich meinen ersten Amp aufgetrieben hat.

Welcher war das?

Ich besaß anfangs einen kleinen 6o-Watt-Verstärker, der ursprünglich  aus Neuseeland stammte. In diesen kleinen Amp habe ich mich damals verliebt. Er besaß einen kleinen Boost-Schalter, den man herausziehen konnte. Dass ergab dann diesen sehr schönen, natürlichen Zerrsound. Ich habe also schon damals keine Boost- oder Fuzz-Pedale für meinen Sound benötigt …

War das ein Marshall-Amp?

Nein, das war kein Marshall sondern eine kleine, lokale Marke … aber ich habe diesen Amp erstmal ein paar Jahre über gespielt, bis mich schließlich Malcolm irgendwann gefragt hat, ob ich nicht mit ihm in einer Band zusammen spielen wolle. Aus dieser Band ist dann wenig später AC/DC geworden. Von da an habe ich beschlossen mir mit einem Marshall doch besser einen größeren Verstärker zuzulegen. Malcolm hat schließlich meinen ersten 100 Watt Super Lead von Marshall aufgetan.

Neugierig geworden? Das gesamte Interview könnt ihr in guitar 05/21 nachlesen:
https://ppvmedien.de/Guitar-05-2021-Printausgabe-oder-E-Paper

Tags: E-Gitarre

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